Freitagmorgen um 9.00 stehen die Mitarbeiter der Softwarefirma etwas unschlüssig und nervös vor einer ganz neuen Aufgabe. Sie haben die bequemen Bürostühle gegen festes Schuhwerk und ihren vertrauten Computerarbeitsplatz gegen ein Abenteuer in freier Natur eingetauscht. Mit Helm und Sicherungsgurt sieht auch der Chef aus wie alle anderen. Die Mitarbeiten erwartet ein unerwartetes Erlebnis. Sie werden erfahren, wie es ist, seinen Chef am lebensrettenden Seil zu halten, während er einen 8 Meter hohen Pfahl hinaufklettert. Oben angekommen, fragt sich der Chef, warum er sich das nur antut. Er steht wie gewohnt oben, seine Mitarbeiter stehen unten, doch nun soll er springen. Wie fühlt es sich an, wirklich zu vertrauen? Auch die Mitarbeiter, die längst begriffen haben, dass jeder von ihnen wichtig ist, spüren die Anspannung vor dem Sprung und dann kommt der Schrei. Die Sicherung steht, langsam lässt das Team den Mann hinunter. Als er den Boden berührt, strahlt er: „Das war super!“

Am Ende des Tages, nach verschiedenen Übungen am Boden sowie in der Höhe, haben alle Teilnehmer ähnliche Erfahrungen gemacht. Sie haben sich besser kennen gelernt, Grenzen erfahren, gemeinsam Lösungen gefunden, Verantwortung übernommen, sich gegenseitig Mut gemacht und vor allem haben sie erkannt, wie gut ihr Team funktioniert.

In der Personal- und Führungskompetenzentwicklung sind heutzutage Veränderungsprozesse mit entscheidend, laufen diese schneller und nachhaltiger, ist der Erfolg des Unternehmens gesichert. Teamwork, Kommunikation- und Kooperationsfähigkeit, gegenseitige Unterstützung und Überwindung von Grenzen sind hierbei essentielle Bausteine, aber auch die Herausforderungen, welche erkannt und gemeistert werden müssen.

Zielgerichtet und mit Unterstützung der Teamleitung ist der Erfolg eines Trainings umso erfolgreicher.

Das Design eines solchen OT muss situationsgerecht auf das jeweilige Team angepasst werden.

Empathie und die Beherrschung der sicherheitstechnischen Anforderungen zeichnen einen guten Outdoortrainer aus, neutral und ohne Bewertung holt er das Beste aus den Teams heraus. Der Blick ist positiv und baut auch auf kleine Erfolge der Teilnehmer.

Die körperlichen Voraussetzungen der Teilnehmer bestimmen die Struktur eines solchen Trainings.

„Challenge by choice“ ist ein Grundsatz, der entgegen einer möglichen unkontrollierten Gruppendynamik steht. Die Brusttrommel ist dabei den Bewohnern des Urwaldes überlassen.

Das Bewältigen von ungewöhnlichen Aufgaben und schier unüberwindbaren Hindernissen steht im Mittelpunkt. Mit Hilfe des Teams kann mancher Teilnehmer Herausforderungen meistern, die

er sich selbst nie zutraute. Eigenverantwortung bei solchen Maßnahmen trägt zum gesteigert Selbstbewusstsein bei. Das Vertrauen untereinander und in sich selbst wird gestärkt. Fehler

bekommen eine andere Gewichtung und das Team lernt damit natürlich umzugehen und korrigiert diese.

Ungeahnte Ressourcen werden sichtbar, und manch einer macht sich Gedanken über sein „Life Balance“, wenn er an seine körperlichen Grenzen stößt.

In Bewegung kommen und eigene Stärken erkennen, der entfachte Lernprozess wirkt sich nachhaltig auf das Miteinander im Team aus.

Die erfahrene und erfühlte Handlung ist dabei wertig und sinnhaft.

Diese Handlungen können bei Outdoortrainings durch verschiedene Aktivitäten erfüllt werden.

So werden verschiedene Natursportarten, wie z.B. Wandern, Klettern, Mountainbiken, Segeln usw.

eingesetzt. Künstliche Aufgabenstellungen, z. B. Iglubau und auch spezielle Elemente, wie sie ein Hochseilgarten bietet, lassen eine ganzjährige Prozessbegleitung zu.

Durch eine zeitnahe Reflexion wird die Kommunikation und Umgangsweise untereinander erkennbar gemacht.

Dabei spielt es bei den Aktivitäten keine Rolle, welche Anforderungen gestellt werden.

Höher, schneller, weiter sind keine Kriterien, das gemeinsame Erlebnis steht im Vordergrund und erweckt dabei die Begeisterung. Die Kreativität, wie Ziele erreicht werden, ist dabei grenzenlos, der Erfolg zählt.

Geduld und Beharrlichkeit ist bei einem solchen Training ein ständiger Begleiter, da ansonsten die Sicherheit in Frage gestellt sein kann.

Ist das Ganze echt und hat das was mit der Arbeit zu tun?

Aus meiner fünfjährigen, hauptberuflichen Erfahrung als Outdoortrainer heraus kann ich dies behaupten und wird auch von meinen Teilnehmern belegt. „Wie bei der Arbeit.“ war vor kurzem der Kommentar in zehn Meter Höhe, der ad hoc kam.

Dinge direkt beim Namen zu nennen, sind notwendig bei Outdoortrainings, da ansonsten ein Fehler

direkte Folgen haben kann. Es muss nicht gleich das Leben auf dem Spiel stehen, es reicht schon aus, wenn eine vermeintlich einfache Aufgabe nicht erfüllt bzw. halb erfüllt wird, um aussagekräftige Rückschlüsse auf das Team zu machen.

Durch eine systemische Betrachtung kann hierbei auf Probleme und Konflikte sofort erkennbar hingewiesen werden. Die Erkenntnis liegt nah und kann unmittelbar in einem Tun erprobt werden, ohne dass dabei ein Fehlschlag sich negativ auf das Unternehmen auswirkt.

Eingefahrene Verhaltensmuster können somit aufgebrochen werden und tragen zum Prozess, den das Team oder die Führungskraft durchlebt, maßgeblich bei.

Zählen Events und Incentives eher zu den Outdoor-Konzepten, die der Belohnung der Mitarbeiter dienen, so ist z.B. eine gemeinsame Kanutour eine sehr spaßige gemeinsame Unternehmung und trägt zum positiven Miteinander bei.

Wohingegen sich Kick-off’s und Outdoor-Trainings/Seminare zur Unterstützung von Veränderungsprozesse besser einsetzen lassen.

So ist eine gemeinsame Fahrt auf dem eigenständig erbauten Floss nachhaltiger und trägt mehr zum Kommunikationsverhalten bei.

Outdoortrainings lassen sich modular aufbauen, ein Vorgehen vom Leichten zum Schweren ist ein weiterer Grundsatz, dadurch ist durch die unterschiedlichen Aktivitäten kaum eine Grenze gesetzt.

Diese lassen sich unternehmensdurchgreifend, d. h. von Filiale zur Verwaltung, von Auszubildenden zu Führungskraft, einsetzen. „Human Ressource“ wird eingesetzt, ein gemeinsamer

„flow“ kommt in Bewegung.

Spass an der Aufgabe, Spass am Ziel, Spass am gemeinsamen Tun, Spass am Lernen, versetzen das Team in einen Prozess der Veränderung.

Selbstverständlich spielt das Budget, das für die Personalentwicklung zur Verfügung steht, eine ausschlaggebende Rolle. Muss doch der Trainer und zusätzlich das verbrauchte Material bzw. die Aktivität, die eingesetzt werden, bezahlt werden, weswegen viele kleinere und mittlere Unternehmen dann doch eher touristisch ausgelegte Elemente nutzen, um dann festzustellen, dass sie Spaß hatten, aber keine feststellbaren Veränderungen stattfanden.

Wichtig für ein nachhaltiges Outdoortraining ist die richtige Architektur, passend für das entsprechende Team und die ausführliche Durchführung verschiedener Reflexionsmethoden. Erst das Durchlaufen des Grundschemas von Outdoortrainings (Warm-up->Aktion->Reflexion) lässt einen Transfer in den Unternehmensalltag zu. Die Teams durchlaufen automatisch unterschiedliche Phasen und gewinnen somit echt hinzu.

Die Vernetzung während einer handlungsorientierten Maßnahme von dem Auszubildenden bis zur Führungskraft erreicht einen hohen Grad an Transparenz. Kompetenzunterschiede werden dargestellt, Führungs- und Lösungsorientierung wird sichtbar, persönliche Charaktereigenschaften werden gewinnbringend in die Teamentwicklung eingebunden, um insgesamt professionell an einem gemeinsamen Ziel im Unternehmen zu arbeiten.

Teilnehmer von Outdoortrainings integrieren und identifizieren sich besser mit ihrem Unternehmen. Teams entwickeln sich zu Hochleistungsteams, durchlaufen gemeinsam Höhen und Tiefen, Erfolge werden gefeiert und Klüfte überwunden. Ein positives Wir-Gefühl treibt den eigenen Antrieb an, der Lernprozess, den die Mitarbeiter durchlaufen, setzt Ressourcen für das Unternehmen frei.

Ein im Anschluss erfolgter sogenannter Follow-Up rundet ein professionelles Outdoortraining ab und stellt Erfolge und Probleme gemeinsam mit der Teamleitung heraus und klärt, welche Folgemaßnahmen sich anschließen könnten.

„Wer überwindet gewinnt“, sagte bereits Goethe und heutzutage sind solche handlungsorientierten Aussagen in unserem Sprachgebrauch tief verwurzelt, ohne dass wir uns jemals um deren praktische Durchführung in der Wirklichkeit gekümmert haben. Outdoortrainings machen solch allgemeingültigen Weisheiten erlebbar.



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